Gunnar Wiedner - Unsere Pferde und ihre Geschichten

 

Unsere Pferde haben ihre besonderen Geschichten, sie sind Persönlichkeiten und dürfen dies auch bleiben. Wir bilden jedes Pferd ganz individuell aus und fördern jedes Pferd nach Veranlagung und Talent, dabei kommt uns unsere jahrelange Erfahrung in der Ecole de Légèreté und im Horsemanship zugute. Unsere Pferde sind unsere Lehrmeister und zeigen uns deutlich, wer wir sind und was wir lernen müssen.

 

Unsere Erfahrungen möchten wir mit Ihnen/Euch teilen - diese Seite wird regelmäßig aktualisiert, es wird neue Berichte, Fotos und Videos geben - schaut immer mal wieder rein.

 

Ninfeo - Der Kämpfer

Ninfeo ist ein Murgese, der als Jungpferd einen Wolfsangriff überlebt hat, seine zahlreichen Narben sind deutlich zu sehen. Er hat einen sehr starken Charakter und ist ein Kämpfer. Die gute Sozialisierung in der Herde in der er in Italien halbwild aufgewachsen ist, hat ihn geprägt. Er versteht sich bestens mit seinem Freund dem jungen Murgesen Oseido. Trotzdem ist er eigenständig und selbstbewusst, er beansprucht seinen Platz und verteidigt diesen auch. Vertrauen und Führung muss sich jeder einzelne Mensch bei ihm erarbeiten, dabei möchte er fein und liebevoll behandelt werden. Er will von einer Sache überzeugt werden, wenn er das Thema dann verstanden und bewertet hat, akzeptiert er. Dies können ganz einfache Dinge wie Hufe geben oder vorwärts gehen sein. Sobald er einem Menschen sein Vertrauen schenkt, darf man weder zweifeln noch zögern (allerkleinstes zögern reicht) sonst stellt er die Führungsposition wieder in Frage.

 

Er hat gute Grundgangarten, insbesondere der Galopp ist ein Traum, er ist für sein Alter schon gut im Gleichgewicht, sehr fein im Maul, hat wenig Schiefe, eine kräftige Hinterhand und einen gut proportonierten Hals. Seine Schwierigkeiten liegen in der Flexibilität, die wir durch die Seitengänge erarbeiten.

 

Oseido - Der Sensible

Oseido kommt ebenfalls aus Süditalien und ist beim gleichen Züchter wie Ninfeo, in einr grossen halbwilden Herde aufgewachsen. Er wurde Ende 2020 gekört und hat 2021 in Italien eine Saison gedeckt, dieses Jahr sind die ersten Nachkommen auf die Welt gekommen. Er ist sehr sensibel und zuckt oft bei der kleinsten Berührung oder Bewegung, daher bereiten wir ihn besonders gut vom Boden auf das Anreiten vor. Er verträgt sich sehr gut mit seinem italienischen Freund Ninfeo, beide gehen äusserst respektvoll miteinander um. Oseido ist ein feines, edles Pferd, der dem Menschen gegenüber noch etwas skeptisch ist, im Moment fühlt er sich mit "seinem" Menschen Gunnar am wohlsten. Bei aller Sensibilität, hat er aber oft auch seinen eigenen Kopf, dann muss man ihm alles ganz ruhig und geduldig erklären. Vertrauensarbeit hat Priorität.

 

Er hat ein wunderbares Gebäude, eine tolle Ausstrahlung, eine kräftige Hinterhand und Rücken, gute elastische Gänge und einen gut proportonierten Hals. Zur Zeit absolviert er seine Grundausbildung.

Sabao - Der Feine

 

Sabao ist ein Lusitano, Hengst und hat auch Nachkommen. Er ist sehr auf den Menschen fixiert, andere Pferde - auch Stuten  - interessieren ihn nicht besonders. Im Umgang ist er sehr unkompliziert, man kann ihn überall mit hinnehmen  - solange seine Menschen in der Nähe sind - ist die Welt in Ordnung. Beim Reiten oder bei der Bodenarbeit kann er überreagieren oder zu wenig bzw. gar nicht reagieren. Das bedeutet, dass man sich ganz auf ihn fokussieren muss, um ihn in den einzelnen Lektionen zum Glänzen zu bringen. Er möchte immer die volle Aufmerksamkeit haben, bekommt er diese nicht, fordert er diese durch eine freundliches Knapsen schon mal ein. 

 

Er hat schöne flexible Gänge, mit einer guten Hinterhand - aber einem schwierigen Rücken und tut sich schwer die Vorhand anzuheben. Er ist gut ausgebildet und da er schon ein älterer Herr ist hoffen wir ihn noch lange fit zu halten.

 

Rumboso - Der Herrscher

 

Rumboso ist ein gekörter PRE mit Nachkommen. Er will alles Kontrollieren - insbesondere die anderen Pferde. Dem Menschen gegenüber verhält er sich trotz seines Temperaments immer sehr respektvoll. Er ist furchtbar eifersüchtig - wenn er nicht der erste ist der beachtet wird. Da er alles kontrollieren will ist es auch schwierig ihn zu kontrollieren, man muss ihn bitten und manchmal auch überzeugen. Motivation und eine gute Partnerschaft sind bei ihm besonders wichtig. Er hat einen mächtigen Hals und eine schwache Hinterhand, so dass er sein Gleichgewicht gerne in Richtung Vorhand schiebt und ins Rennen kommt.

 

Nur aufgrund der großen Erfahrungen die wir mit ähnlichen Pferden gemacht haben und Gunnars unermüdlicher Geduld konnte Rumboso weit ausgebildet werden. Die Qualität der Lektionen und sein Bewegungspotential muss permanent verbessert werden. 

 

Ausbildungsstand : alle Seitengänge, Piaffe, Passage, spanischen Schritt und Galoppwechsel. 

Duende - Brave Heart

 

Brave Heart könnte er heissen, ein PRE der es seinem Menschen immer recht machen will. Er ist auf den jeweiligen Reiter total fokussiert und erahnt im Voraus schon was der Reiter wünscht. Er ist ein ausgeglichenes Pferd, dass auch gerne mit anderen Pferden zusammen ist und er liebt es auf seinem Sandpaddock in der Sonne zu liegen. Er hat ein kurzes Gebäude, gute Gänge, dabei ist er zu leicht im Genick und kommt schnell hinter die Senkrechte. Aufgrund seines kurzen Rückens und seiner hohen Leistungsbereitschaft kann er sich leicht im Rücken verspannen. Ein Wechsel zwischen Versammlung, Dehnung und Entspannung ist für ihn unerlässlich.

 

Ausbildungsstand : alle Seitengänge, Piaffe, Passage und spanischer Schritt

Don Juan - Der Empfindliche 

 

Ein schöner Trakhenerhengst dessen ganzes Leben aus Essen und Schlafen bestehen könnte. Die Führanlage ist auch prima. Arbeiten ? Manchmal - aber auf gar keinen Fall jeden Tag !!! Nur mit Fingerspitzengefühl kommt man bei ihm weiter. Er ist nicht sehr tolerant gegenüber den Wünschen des Reiters/Ausbilders und seinem Umfeld, sei es im Umgang (Achtung Tierarzt), unter dem Sattel, an der Hand oder in der Freiarbeit. Vieles muss bei ihm in seinen bekannten Mustern ablaufen, nur dann kann er es einordnen und akzeptieren. Und wehe es sind Insekten im Anmarsch - dann wird er sehr explosiv und man geht besser in Deckung. Trotzdem gehört er zu uns - genauso wie er ist.