1999 nahmen wir am ersten Lehrgang mit Philippe Karl teil und waren sofort begeistert von seinem logischen und pferdegerechten Konzept. 5 Jahre später gründete Philippe Karl die Ecole de Légèreté (Schule der Leichtigkeit). Er ist einer der mutigsten Kritiker der heutigen Ausbildungsmethoden und zählt zu den Bewahrern der klassischen Reitkunst. Er hat unseren Blick für gutes Reiten geschult und uns Lösungswege für normale und schwierige Pferde aufgezeigt.
Für uns gehört das korrekte Führen, das Longieren und die Bodenarbeit genauso zur Grundlagenarbeit wie die erste Arbeit unter dem Sattel. Der Mensch muss sich dem Pferd zunächst einmal grundsätzlich verständlich machen und die Hilfen für eine gemeinsame Sprache etablieren. Ziel dieser Etappe ist ein zufriedenes Pferd das sich mühelos in allen drei Gangarten unter dem Reiter bewegt und Freude an der Arbeit ausstrahlt. Zeit spielt hierbei keine Rolle und selbstverständlich verwenden wir keinerlei Hilfszügel oder scharfe Gebisse.
Im nächsten Ausbildungsabschnitt geht es nicht um sture Lektionen-Reiterei. Jedes Pferd braucht einen individuellen abwechslungsreichen Ausbildungsplan, mit ganz speziellen Übungen zur Stärkung und/oder Dehnung. Durch das Erlernen der verschiedenen Seitengänge zunächst im Schritt, dann im Trab und zuletzt im Galopp und deren Kombination (Travers, Renvers, Schulterherein, Konterschulterherein, Traversalen) wird das Pferd symmetrischer, flexibler und gewinnt an Balance.
Die Versammlung macht die Bewegungen erhabener und runder, verlängert die Schwebephase und verleiht Ausdruck und Kadenz.
Einmal Schulschritt, Schultrab, Piaffen und Passagen zu erarbeiten und zu reiten, das war immer unser Traum, aber es ist möglich. Durch die Arbeit der Ecole de Légèreté wird feines Reiten auf hohem Niveau für jeden Reiter möglich auch wenn er nur über ein ganz normales Pferd verfügt.